Über uns

Hanna

 

Auf die Frage, was ich nach meinem Abitur machen möchte, hatte ich lange keine Antwort. Studieren? Eine Ausbildung? Etwas ganz anderes? Schließlich habe ich mich dafür entschieden, ein Jahr ins Ausland zu gehen.

Mein Name ist Hanna Vollmer und ich komme aus Tübingen in Westdeutschland. Nachdem ich 2016 die Schule abgeschlossen habe, gehe ich jetzt für ein Jahr nach Bosnien-Herzegowina. In ein Land von dem ich, ehrlich gesagt, überhaupt nichts wusste, außer dass dort in den 90er Jahren Krieg war. Doch genau deshalb reizt es mich, dorthin zu fahren. Ich möchte ein Land kennenlernen, dass im internationalen Kontext untergeht und etwas über eine Kultur lernen, die mir gänzlich unbekannt ist. Von vielen Ländern habe ich ein Bild, auch wenn ich noch nicht dort war. Bei Bosnien-Herzegowina ist das nicht so und darum möchte ich das jetzt ändern.

 

Ich werde dort in einem Kindergarten, der „Mala Sirena“, also „Kleine Meerjungfrau“ heißt arbeiten. Der Kindergarten ist keine staatliche Einrichtung, sondern wir durch Spenden finanziert. Er richtet sich an Familien, die ihre Kinder tagsüber betreuen lassen müssen, aber nicht genug Geld für eine staatliche Einrichtung haben. Die Kinder lernen dort schon lesen, schreiben und rechnen und den sozialen Umgang mit anderen. Meistens sind dort um die 15 Kinder von 3-6 Jahren. Meine Aufgaben werden das Betreuen und Unterstützen der Kinder und Erzieher sein. 

Franziska

Nachdem ich im Frühsommer 2016 mein Abitur gemacht habe, bin ich ab Sommer 2016 ein Jahr als Jesuit Volunteer in Bosnien-Herzegowina. Mein Leben lang bin ich geschützt aufgewachsen, nun will ich auch mal mein bekanntes Umfeld verlassen und neue Bereiche ergründen. Auch lockt es mich eine neue Kultur kennen zu lernen, was in der sich globalisierenden Welt von immer größer werdender Bedeutung ist. So hat es mich bei meiner Vorbereitung sehr überrascht, was für große Differenzen in Europa zu finden sind. Bisher bestand Europa für mich aus den west-, süd- und mitteleuropäischen Ländern. Nun werde ich in einem der Länder leben, die anscheinend oft vergessen werden (Wie oft wurde ich gefragt wo dieses Land überhaupt liegt...). Nun bin ich gespannt dem leeren Fleck auf meiner geistigen Landkarte ein Gesicht zu geben. In dem Jahr in Bosnien- Herzegowina sehe ich also die Möglichkeit Neues für mich zu lernen, aber auch Teil eines weltweiten Lernprozesses zu werden.

Deshalb werde ich in Tuzla im "Koraci Nade" mitarbeiten, was übersetzt "Schritte der Hoffnung" heißt. Das ist eine Tagesstätte für behinderte Kinder und Jugendliche. Dort bringe ich mich in der Kreativecke ein, also basteln, malen und werkeln, aber auch alles machen, was noch so anfällt. Was wir Drei dort genau entdecken und erleben, könnt ihr dann in unseren Blogs detailliert nachlesen ;-)

 

 

 

 

 

 

Johannes

Bosnien-Herzegowina, ist das nicht dieses Land da im Osten, wo in den Neunzigern Krieg war? Wenn ich Bekannten davon erzähle, dass ich ab August 2016 ein Jahr in Bosnien-Herzegowina lebe, ist das meist die Reaktion darauf. Nun gehe ich also in dieses Land mitten in Süd-Ost Europa, über das die meisten so gut wie gar nichts wissen. Doch wer bin ich überhaupt und was verschlägt mich dorthin?

Ich heiße Johannes Nöfer, bin achtzehn Jahre alt und war bis zum Sommer 2016 Schüler an einem Gymnasium in Berlin. Das Abitur in der Tasche und sofort studieren? Irgendwie war diese Vorstellung für mich eine unbefriedigende, einfach in den Ernst des Lebens zu starten, ohne wirklich etwas von der Welt gesehen, geschweige denn sich einmal nicht nur auf das eigene Leben konzentriert zu haben. Ein Jahr anders leben, genau diese Erfahrung möchte ich nun in Bosnien-Herzegowina mit meinen zwei Projekten "dom za djecu" und "Telex" machen. In beiden Projekten geht es um Jugendarbeit, also darum mit jungen Menschen zu arbeiten, sich mit ihnen zu beschäftigen und vor allem, ihnen Zeit zu schenken. Das "dom za djecu" ist ein Kinderheim, in dem Kinder und Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen eine Bleibe finden können und in familienähnlichen Strukturen zusammenleben. Das Projekt "Telex" richtet sich unter Anderem an Straßenkinder, die in diesem Zentrum eine Anlaufstelle haben. Ich bin jeweils eine halbe Woche in einem der beiden Projekte und wechsle dann. Gerade die Abwechslung durch zwei Stellen, die jeweils ihre eigenen Herausforderungen bereit halten, lässt mich mit Freude, Spannung und ein wenig Aufregung auf meine Zeit in Tuzla blicken. Was Hanna, Franziska und ich in diesem Jahr noch so alles erleben, was uns bewegt und wie wir in unseren Projekten zurechtkommen, erfahrt Ihr in unseren Blogeinträgen, die hoffentlich regelmäßig kommen werden. Vielleicht lasst Ihr Euch ja von diesem Land, von dem wir Deutschen so wenig wissen, inspirieren und schaut es euch selbst mal an. Es würde mich sehr freuen!